Zunächst führte die Tour an den geschichtlichen Sehenswürdigkeiten vorbei: gleich am Ortseingang steht eine riesige Hölderlin-Skulptur von Peter Lenk, dann weiter an Kleindenkmäler im Klosterhof bis zur künstlich angelegten Furt an der Mündung der Zaber in den Neckar, die wir trocken überquerten. Nach ein paar Schritten am Neckar entlang und mit Blick auf die Regiswindiskirche auf dem Kirchberg führte uns der Weg zwischen engen Gassen an hübschen Häuschen vorbei bergauf zur Wallfahrtskapelle, an der wir die zu Herzen gehende Legende des Mädchens Regiswindis erfuhren.
Um diesen Kirchberg schlängelte sich der Fluss viele tausend Jahre, bis sich die Wassermassen einen Durchbruch durch die Muschelkalkmauer gearbeitet haben und der Neckar seitdem einen neuen Verlauf hat. Wir verließen den Ort über einen schönen Höhenweg mit Aussicht in die umliegenden Landschaften, entdeckten das Zementwerk, von dem aus im Jahr 1891 die beeindruckende, erste Drehstromübertragung der Welt stattfand. Der Wanderweg führte direkt durch die Weinberge hinunter ins Tal und wir erreichten bald darauf unseren Hauptteil der Wanderung. Die vor ca. 5000 Jahren vom Neckar verlassene Talschleife gilt als erdgeschichtliches Denkmal. Auf schmalen Naturpfaden, an zwei idyllischen Anglerseen vorbei, erreichten wir unseren nächster Wegabschnitt. Dieser war unerwartet abenteuerlich und spannend: der seit Jahrzehnten wild wachsende Klebwald, ein Sumpfgebiet mit Bruch- und Auwald. Unterhalb der wild bewachsenen Muschelkalkhänge führte uns ein schmaler, naturbelassener Wanderweg durch ein mystisch wirkendes Gebiet. Umgestürzte, durchgesägte Baumstämme, überwucherte Feuchtgebiete, bedeckt mit unzählbaren grünen Wasserlinsen, Moos und Farne machten den Weg erlebnisreich. Wir erreichten das Ende dieses wundervollen Naturschutzgebietes, waren begeistert von den vielen seltenen Phänomenen und stärkten uns dann beim von zuhause eingepackten Vesper.
Unseren Rückweg wählten wir oberhalb der alten Steillagen mit ihren knorrigen Reben, die entlang der malerischen Zaber angelegt wurden. Auf diesem Panoramaweg schlendernd, mit der Sonne im Rücken und der Jacke im Rucksack, zwischen Wengert und freiem Blick in die weiten Landschaften erreichten wir über die Treppenanlage unseren Ausgangspunkt. Dieser abwechslungsreiche bei bestem Wetter erlebte Wandertag mit kulturhistorischen Beiträgen von unserer Tourenleiterin Gabi Degenhart und belebendem Naturerlebnis endete mit unserer gemeinsamen Einkehr in der Klostergartenlaube beim Essen von frisch Gegrilltem aus der Region.
Alle Wanderteilnehmer bedankten sich, recht herzlich bei der Toureleiterin Gabi für diese interessante, kurzweilige Tour.
Die Rundtour war 11 km lang, mit Auf-/ Abstiege je 150Hm.